Bio-Kaffee: Belebender Genuss mit gutem Gewissen
Röstfein Bio-Kaffee im Detail
Anbau von Bio-Kaffee
Beim Bio-Kaffee kommt es vor allem darauf an, dass dieser nicht in einer Monokultur wächst, sondern dass er auf Mischplantagen gedeiht. Hier werden neben Kaffeebohnen auch Kakao- und Zuckerrohrpflanzen angebaut, teilweise auch Schattenbäume. Letztere gelten übrigens immer häufiger als Merkmal für den Bio-Anbau. Leider sind sie kein maßgebliches Kriterium, denn sie wachsen auch auf konventionell bearbeiteten Kaffeeplantagen, obgleich Schattenbäume dort immer weniger werden.
Der Anbau der Bohnen in Mischkultur bringt noch einen weiteren Vorteil: Der Boden wird dadurch aufgelockert, das Bodenleben verbessert. Das wiederum lässt die Pflanzen besser gedeihen, zudem setzen sich Unkräuter und Schädlinge weniger durch. Außerdem müssen beschattete Pflanzen weniger bewässert werden, was sich vor allem in Regionen mit sehr geringen Niederschlägen positiv bemerkbar macht.
Als Düngemittel kommen nur Dünger auf die Felder, die ebenfalls „bio“ sind: Kaffeekirschensatz ist ein Beispiel für ein solches Düngemittel, das die Bodenqualität auf natürliche Weise verbessern soll. Chemische Dünger sind nicht erlaubt.
Ernte von Hand
Kaffeebauern leisten Schwerstarbeit: Bio-Kaffee muss per Hand geerntet werden, industrielle Methoden sind bei der Ernte nicht erlaubt. Außerdem wäre der Einsatz von Erntemaschinen teilweise kaum möglich, weil die Plantagen mit Schattenbäumen bepflanzt sind. Nach der eigentlichen Ernte sind die Schritte bis zum fertigen Kaffee jedoch ähnlich denen im konventionellen Anbau, obwohl die Handarbeit auch im weiteren Verfahren überwiegt.
Zuerst muss das Fruchtfleisch entfernt werden, welches die Kaffeebohnen umgibt. Die Kaffeekirschen werden dann gereinigt und zum Gären gegeben. Hierbei findet ein Fermentierungsprozess statt, nach dem die Bohnen erneut gewaschen werden müssen. Nun erfolgt die Trocknung und Sortierung, damit am Ende feinste und reine Kaffeebohnen (z. B. als Arabica) in die Röstung gegeben werden können. Diese findet allerdings nicht mehr bei den Kaffeebauern statt, sondern meist in den Zielgebieten, an die die Bohnen verkauft werden, wie zum Beispiel hier bei Röstfein in Magdeburg. Wir kaufen die Bio-Kaffeebohnen ein und verarbeiten diese bei uns weiter.
Besonderheiten bei der Röstung
Der Röstung kommt beim Bio-Kaffee eine besondere Bedeutung zu, was sich schon allein durch den Aufwand, der beim Anbau der Kaffeebohnen betrieben wird, erklären lässt. Eine falsche Röstung könnte die gute Qualität der Bohnen völlig zerstören und den Bio-Kaffee bitter werden lassen. Der Grund: Konventionell angebaute Kaffeebohnen werden meist bei bis zu 800 °C auf schnellstem Wege getrocknet. Das setzt Bitterstoffe frei, die später zu schmecken sind. Die Bohnen müssen viel länger und schonender trocknen, damit diese Bitterstoffe wieder verschwinden. Guter Bio-Kaffee ist daher nur bei bis zu 200 °C geröstet, dafür aber für eine längere Zeit im Röstvorgang. Zwischen 15 und 20 Minuten kann die Röstung dauern. Dabei müssen die Kaffeebohnen ständig gedreht werden, damit alle gleichmäßig geröstet sind.
Die einzelnen Aromen des Kaffees prägen sich damit deutlicher aus, die unerwünschten Fruchtsäuren verschwinden. Nur das feine Aroma soll übrig bleiben, das aus einfachen Arabica Kaffeebohnen allerbeste Bohnen entstehen lässt. Soll der Kaffee zum Espresso werden, wird die Röstung noch länger dauern, denn die Fruchtsäuren sollen fast gänzlich verschwinden. Sie lassen dann einen kräftigen Geschmack zurück, der für Espresso so typisch ist.
Auch bei der Röstung von Bio-Kaffee gilt daher, dass die Bezeichnung „bio“ mehr Zeit und Aufwand bedeutet. Die Lebensmittel mit diesem Siegel werden sorgfältiger angebaut und aufbereitet, die Liebe dazu zeigt sich im Detail. So nehmen Händler auch Abstand davon, die Kaffeebohnen bereits in ihrem Herstellungsland rösten zu lassen.
Theoretisch wäre das möglich, praktisch schmeckt Bio-Kaffee (und ebenso der konventionell angebaute Kaffee) aber am besten, wenn er frisch geröstet wurde. Zudem hat jedes Land andere Vorlieben des Röstgrades, sodass die Röstung im eigenen Land sinnvoller ist. Der Transport des fertigen Kaffees per Seeweg würde teilweise Monate lang dauern, die Einfuhr per Flugzeug vereinbart sich nicht mit Ansprüchen an „bio“ und seine Kriterien.
Vorteile von Bio-Kaffee
Kenner schmecken den Unterschied zwischen Kaffeebohnen, die konventionell angebaut und geröstet wurden und solchen, die unter dem Siegel „Bio“ in den Handel kommen. Bio-Kaffee schmeckt feiner, milder und weniger stark. Die Fruchtsäuren sind dank der eben beschriebenen langsamen Röstung nur noch in geringem Maße vorhanden, lediglich die gewünschten Aromen sind noch enthalten. Die fehlenden Fruchtsäuren und Bitterstoffe machen ihn besonders lecker. Die Qualität von Bio-Kaffee ist damit ein unschlagbares Argument für den Kauf!
Neben der Qualität spielt der gesundheitliche Aspekt eine Rolle. Gerade in Entwicklungsländern werden Pestizide und Düngemittel oft in Maßen eingesetzt, die hierzulande jedes vorstellbare Maß übersteigen. Die Kaffeebauern sind beim Anbau und bei der Feldbestellung oft schutzlos diesen Giftstoffen ausgesetzt. Im Sinne ihrer Gesundheit spielt es also auch eine Rolle, welche Art von Kaffee hier bei uns konsumiert wird. Bio-Kaffee bietet somit nicht nur dem Endverbraucher einen großen Vorteil in puncto Qualität und Gesundheitsschutz, sondern auch dem Bauern und dessen Mitarbeitern.
Bio-Kaffee schützt die Umwelt: Der Anbau von Bio-Kaffee wird unter ökologischen Gesichtspunkten vorgenommen. Das heißt, diese Kaffeebohnen werden nicht in ausbeutender Art und Weise angebaut. Schattenbäume werden nicht abgeholzt, wie das im konventionellen Kaffeeanbau der Fall ist, sondern eher gepflanzt. Für Umwelt und Bodenlebewesen schädliche Dünger und andere Chemikalien werden nicht eingesetzt, dem Grundsatz der Nachhaltigkeit folgen die Kaffeebauern stets. Zudem geht es beim Bio-Kaffee darum, die Naturräume zu erhalten.
Gerade in den großen Kaffeeländern wie Kolumbien, Brasilien oder Vietnam werden durch die intensive Bodennutzung viele Naturräume gänzlich zerstört. Dazu kommen die Arbeitsbedingungen der Arbeiter, die oftmals deutlich unter dem Mindestlohn schuften müssen und trotz täglicher Arbeit hungern. Hier setzt Bio-Kaffee an bzw. der unter der Bezeichnung „Fair Trade“ gehandelte Kaffee. Mit seiner Hilfe verbessern sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kaffeebauern und ihrer Mitarbeiter sowie deren Familien.
Der Preis für Bio-Kaffee ist nur unwesentlich höher als der für Kaffee aus konventioneller Anbauweise, denn das Angebot ist inzwischen sehr groß. So kaufen Sie mit unserem O’VERDE Bio-Kaffee nicht nur einen hochwertigen Kaffee aus ökologischem und nachhaltigem Anbau, sondern zudem auch noch ein gutes Gefühl.