Filterkaffee – der Klassiker

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Filterkaffee: Eine Tradition wird wieder modern

Wer kann sich heute noch an die röchelnden Kaffeemaschinen erinnern, die schon zu Omas Zeiten täglich oder zumindest an Festtagen den Kaffee zubereiteten? Auch wenn derartige Geräte in rund 70 Prozent aller deutschen Haushalte stehen – die Zubereitung von Filterkaffee wurde lange Zeit sträflich vernachlässigt. Sträflich deshalb, weil das Aroma ein ganz besonderes ist. Nun erlebt Filterkaffee ein Revival, das so wohl niemand erwartet hätte.

Filterkaffee hat eine lange Tradition, die auf Melitta Bentz zurückgeht. Weil sie keine Lust mehr auf Kaffeesatz nach dem Aufbrühen des Heißgetränks hatte, erfand sie im Jahr 1908 in Dresden das erste Filterpapier. Dazu entnahm Melitta den Schulheften ihrer Söhne einige Löschpapiere. Diese legte sie in eine Konservenbüchse, dessen Boden sie zuvor mit Nägeln durchlöchert hatte. Als diese einfache Technik in ihrem Freundeskreis auf allgemeine Begeisterung stieß, entschloss sie sich, ihre Idee zu vermarkten.

Es gab Zeiten, da galt "aufgebrühter" Kaffee als unmodern – nicht jedoch in Skandinavien und in den USA. Dort war er nie out und die Zubereitung mit dem richtigen Kaffeepulver aus besten Bohnen – natürlich mit dem richtigen Mahlgrad, der perfekten Temperatur und einer genau berechneten Menge an Kaffee und Wasser wurde eine Wissenschaft. 

Filterkaffee kaufen

Röstfein Filterkaffee im Detail

Filterkaffee und seine Vorteile

Kenner werden sagen, dass Filterkaffee einfach besser schmeckt als der Kaffee aus dem Vollautomaten – Liebhaber der zweiten Variante halten dagegen und tauschen ihren Automatenkaffee nie im Leben ein. Geschmäcker sind eben verschieden! Objektiv betrachtet lässt sich jedoch festhalten, dass dem Kaffee Säuren und Bitterstoffe fehlen. Der Geschmack ist weicher und deshalb für viele angenehmer. Außerdem tritt das Aroma des Kaffees stärker in den Vordergrund, weshalb verschiedene Kaffeearten mit unterschiedlicher Röstung auch anders duften und schmecken. Filterkaffee ist natürlich deutlich günstiger, zumindest in der Anschaffung des Zubehörs. Ein Handfilter aus Porzellan ist bereits für rund 20 Euro erhältlich, eine Handmühle ab etwa 35 Euro. Kaffeemaschinen sind zwar teurer, jedoch sehr langlebig und robust. Danach müssen nur noch die „Verbrauchsmaterialien“ Kaffeebohnen, Papierfilter und Wasser gekauft werden.

Ein weiterer Vorteil ist die kinderleichte Zubereitung. Der alte Spruch: Ein Löffel pro Tasse und einer für die Kanne (der „Aromalöffel“) hat auch heute noch Bestand und gibt einen ungefähren Anhaltspunkt über die Menge des benötigten Kaffeepulvers. Zum Mahlen werden rund 35 Gramm Bohnen gebraucht, wenn 500 ml Kaffee herauskommen sollen, also ein halber Liter. Hier kann nicht viel schiefgehen!

Und auch der Umweltaspekt soll nicht vergessen werden: Filterkaffee ist umweltfreundlich. Der Porzellanfilter wird immer wieder verwendet, der Papierfilter kann einfach auf den Komposthaufen gegeben werden. Kaffeesatz gilt sogar als biologischer Dünger und Mittel zur Schneckenabwehr im Garten! Der Stromverbrauch der Kaffeemaschine ist gering, insgesamt wird also mit den Ressourcen sparsam umgegangen.

Erste Stufe der Zubereitung: Kaffee mahlen

Wer Filterkaffee genießen will, muss diesen zuerst mahlen. Welche Bohnen der einzelne Kaffeegenießer mag, ist ganz verschieden. Außerdem möchte einer eine helle Röstung, ein anderer lieber eine dunkle. Wie auch bei den Pads für Vollautomaten gilt es, sich durch die verschiedenen Angebote durchzuprobieren. Ein Phänomen bei Filterkaffee ist es allerdings, dass die meisten, die eine Kaffeesorte bzw. Bohnensorte, wie z. B. RONDO oder MONA für sich entdeckt haben, dieser treu bleiben und nicht mehr probierfreudig sind.

Wird Kaffeepulver gekauft, sollte dieses einen mittleren Mahlgrad mitbringen. Auch beim eigenen Mahlen ist dieser Grad das Ziel, damit der Kaffee weder zu stark noch zu schwach wird. Außerdem wird Kaffee, der aus zu fein gemahlenen Bohnen hergestellt wird, schnell zu bitter. Bei einem zu groben Mahlgrad sind die Säuren herauszuschmecken und stören das Aroma. Zum Mahlen ist ein Kegel- oder Scheibenmahlwerk ideal, dieses mahlt die Bohnen gleichmäßig klein.

Verschiedene Wege zum perfekten Kaffee

Die Zubereitung von Filterkaffee ist einfach, wobei die richtige Technik dafür sorgt, dass ihr Kaffee zu dem Genuss wird, der mit vollem Aroma zu überzeugen weiß. Besonders einfach ist das Zubereiten mit dem Handfilter, für den eine eher helle Röstung zu bevorzugen ist.

Hierfür wird der Kaffee zuerst gemahlen, wobei keine großen Stücke der Bohnen mehr vorhanden sein sollten. Der Papierfilter wird zuerst mit einer Tasse Wasser gespült, damit der Papiergeschmack verschwindet. Nun werden rund zehn Gramm Kaffeepulver in den Filter gegeben, das ist ein guter Teelöffel voll. Jetzt sollte das erste Wasser über das Pulver gegeben werden, wobei es darauf ankommt, dass nur eine kleine Menge Wasser hineingeschüttet wird.

Das Kaffeepulver soll danach leicht aufquellen, was im Englischen als „Bloom“ bezeichnet wird. Das dauert etwa eine halbe Minute. Danach folgt das restliche Wasser in großen Schlucken und kreisförmig. Ist der Filter mit Wasser gefüllt, folgt die restliche Flüssigkeit als Strahl in der Mitte. Damit bleibt das Wasserniveau auf einer Höhe.

Immer beliebter wird es auch, den guten alten Filterkaffee auf diese konventionelle und althergebrachte Weise in den angesagten Cafés zuzubereiten. Oft werden dort spezielle Halterungen benutzt, mit denen gleich mehrere Tassen Kaffee gleichzeitig aufgebrüht werden können.

Die beschriebene Art und Weise des Handaufgusses entspricht der Vorgehensweise beim Nutzen einer elektrischen Kaffeemaschine. Hier kann entweder frisch gemahlenes Kaffeepulver oder fertiger Filterkaffee verwendet werden. Das Filterpapier muss an den dafür vorgesehenen Stellen gefalzt werden, danach wird es in den Kunststoffeinsatz der Maschine gesetzt. Nun noch Kaffeepulver einfüllen, Wasser hinzugeben, anstellen – fertig! Kenner sind allerdings der Meinung, dass Kaffee aus der Kaffeemaschine nicht mit dem Handaufguss mithalten kann – Säuren und Bitterstoffe treten dabei stärker hervor und stören das Aroma.

Viele werden von ihren Großeltern noch die Art und Weise der einfachen Zubereitung von Kaffee kennen: Man nehme Kaffeepulver und schütte es in eine Tasse oder eine Kanne. Dann wird kochendes Wasser aufgegossen – der Kaffee ist trinkfertig, wenn sich der Kaffeesatz am Boden des Gefäßes abgesetzt hat. Der große Nachteil daran: Wer die letzte Tasse einer Kanne bekommt, hat meist auch mit dem nicht gelösten Kaffeepulver zu kämpfen.

Geht es um Filterkaffee und überhaupt gemahlenen Kaffee, darf türkischer Kaffee nicht fehlen. Er wird im Cezve, der traditionellen arabischen Mokkakanne gekocht. Pro Tasse werden dann etwa 50 ml Wasser zusammen mit dem Zucker in die Kanne gegeben. Diese Mischung muss nun kochen, danach folgt das Kaffeepulver. Jetzt wird wieder alles aufgekocht. Danach muss eine Tasse kalten Wassers in die Kanne gegeben werden, damit setzt sich der Kaffeesatz schneller am Boden ab.

Tipps für die Zubereitung des perfekten Filterkaffees

Die „richtige“ Art, Kaffee zu kochen gibt es nicht. Letzten Endes muss jeder ausprobieren, wie einem der Kaffee am besten schmeckt – helle oder dunklere Röstung, mehr Kaffeepulver, mehr Wasser, veränderter Mahlgrad, geringfügig andere Temperatur des Wassers usw. Den Möglichkeiten beim Kaffeekochen sind kaum Grenzen gesetzt! Allerdings gibt es einige Tipps, die jeder kennen und ausprobieren sollte:

1. Kein kochendes Wasser nehmen
Ideal ist es, wenn die Wassertemperatur zwischen 92 und 96 °C liegt. Das heißt, das Wasser darf zwar aufkochen, sollte danach aber kurz wieder abkühlen. Der Grund: Das Wasser löst die Aromen aus dem Kaffee heraus und ist es zu heiß, wird das Getränk rasch bitter. Zu kaltes Wasser aber (unter 85 °C) lässt den Filterkaffee sauer werden, außerdem schmeckt er leicht wässrig.

2. Bohnen frisch mahlen
Es ist natürlich einfacher, Filterkaffee fertig gemahlen im Handel zu erwerben. Doch das Getränk wird besser schmecken, wenn die Bohnen frisch gemahlen wurden, dann bleiben die Aromen besser erhalten. Auch die Röstung sollte nicht allzu lange her sein, die meisten Aromastoffe sind nach 12 Monaten aus den Bohnen verschwunden. Ideal ist es, wenn die Röstung relativ frisch ist und die Bohnen für jede Kanne Kaffee frisch gemahlen werden.

3. Den passenden Mahlgrad finden
Wie bereits erwähnt wurde, hat der Mahlgrad direkten Einfluss auf das Aroma des Kaffees. Je feiner der Mahlgrad ist, desto kürzer sollte die Zubereitungszeit sein. Ist der Mahlgrad aber gröber, darf der Kontakt mit dem heißen Wasser bzw. die Zubereitungszeit etwas länger sein. Wie immer bei Kaffee, hängt es vom persönlichen Geschmack ab, deshalb gilt: einfach ausprobieren.

4. Die passende Dosierung auswählen
Der Geschmack des Filterkaffees wird maßgeblich dadurch bestimmt, wie Wasser und Kaffeepulver dosiert wurden. Wir bei Röstfein empfehlen pro Liter 70 g Kaffee (Pulver), was in etwa sechs Tassen ergibt. Ist die Kaffeesorte eher mild, sollte die Pulvermenge erhöht werden. Achtung: Unserem RONDO reichen die 70 g pro Liter, um perfekt zu schmecken. Anfangs braucht es sicherlich noch eine Küchenwaage, um das perfekte Mengenverhältnis richtig zu bestimmen, später geht es „nach Gefühl“, was vor allem heißt „nach Geschmack“.

5. Auf hochwertiges Equipment setzen
Die Ausstattung zum Kochen von Filterkaffee ist nur in geringem Maße nötig, doch die wenigen Dinge sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Eine hochwertige Kaffeemühle ist Pflicht, denn nur mit ihr lassen sich die Bohnen wie gewünscht zerteilen und es ergibt sich der perfekte Mahlgrad. Auch die Kaffeemaschine selbst sollte eine gewisse Qualität haben, denn bei minderwertigen Modellen fließt das Wasser oft zu schnell oder zu langsam hindurch.

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Mit Koffein oder ohne?

Wer Kaffee trinkt, möchte seinem Gaumen etwas Gutes tun – oder einfach wach bleiben. Zuständig dafür ist das enthaltene Koffein, das in einer Menge zwischen 75 bis 120 Milligramm in einer Tasse mit dem Inhalt von 125 Millilitern enthalten ist.

Als Vergleichswert werden 25 Milliliter fertig zubereiteter Filterkaffee genommen, dort sind zwischen 15 und 25 mg Koffein enthalten. In der gleichen Menge Espresso hingegen sind es zwischen 25 und 30 mg. Wer eine Tasse normalen Filterkaffee trinkt, nimmt dennoch mehr Koffein zu sich, weil die Tasse einfach größer als eine Espressotasse ist. Hier macht also die Menge der Flüssigkeit den Unterschied.

Dabei liegt der Koffeingehalt der Arabicabohnen, die dem Kaffee Säure und Eleganz bringen, zwischen 0,7 und 2,0 %, wobei Robustabohnen, die Körper und Crema geben, einen Koffeingehalt von 1,5 bis 4,5 Prozent haben.

Ist der Kaffee entkoffeiniert, so ist immer noch ein Restwert an Koffein vorhanden: Für die 125 ml Tasse werden ein bis vier Milligramm angegeben.